AR-Patienten die Behandlung bieten, die sie brauchen
Die Aortenregurgitation (AR) ist die dritthäufigste Herzklappenerkrankung in der Gesamtbevölkerung und sie geht mit einem Lebenszeitrisiko von 13% bei Männern und 8,5% bei Frauen einher.1
Es ist höchst wichtig, eine AR frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln, da ein Fortschreiten der Erkrankung mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko verbunden ist. 75% der Patient*innen, bei denen eine schwere AR diagnostiziert wird, versterben oder benötigen einen Aortenklappenersatz innerhalb von zehn Jahren nach der Diagnose.1–4
Kardiologen spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, eine AR zu identifizieren und die Behandlung zu bieten, die die Patienten benötigen, bevor es zu spät ist.
AR-Prävalenz steigt mit dem Alter
Bei der Framingham Heart Study (1999), die zwischen 1991 und 1995 durchgeführt wurde, handelte es sich um eine prospektive epidemiologische Studie, bei der Prävalenz und Schweregrad der AR mittels Farbdoppler-Untersuchung beurteilt wurden.5
Das Fortschreiten der AR kann unterschiedlich verlaufen und es erhöht exponentiell das Mortalitätsrisiko.2, 3
Die Bestimmung der Progressionsraten erfolgt anhand eines komplexen Zusammenspiels zahlreicher Variablen, einschließlich des AR-Schweregrads, der Aortenwurzelpathologie und der adaptiven Reaktion des linken Ventrikels (LV).6
Eine Intervention ist der wesentliche Schlüssel für das Ergebnis des Patienten/der Patientin
Gemäß den Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) und der European Association for Cardio-Thoracic Surgery (EACTS) ist bei einer symptomatischen schweren AR unabhängig von der Funktion des linken Ventrikels eine Operation indiziert.10
Die Ergebnisse einer Intervention können schlechter ausfallen, wenn man sich nur auf die Symptome stützt3, 8
Selbst bei einer asymptomatischen schweren AR kann die Mortalitätsrate innerhalb von 6,6 Jahren nach der Diagnose bei 19% liegen.
Als erste Untersuchung zur AR-Beurteilung wird eine Echokardiographie durchgeführt9–11
Für eine präzise Quantifizierung der AR sind mehrere echokardiographische Parameter erforderlich.11 Die transthorakale Echokardiographie (TTE) ist eine überaus wichtige diagnostische Erstuntersuchung, deren Ergebnisse zur Beurteilung des Vorliegens und des Schweregrads einer AR häufig ausreichend sind.9, 11
Eine Echokardiographie ermöglicht Folgendes:
- Beurteilung der Bewegung der Aortenklappensegel und der Anatomie der Aortenwurzel
- Nachweis für das Vorliegen einer AR und Bestimmung des Schweregrads
- Bestimmung der LV-Größe und -Funktion11
Eine Analyse von Patient*innen mit schwerer symptomatischer AR (ssAR) sowie der Mortalität
Eine Analyse der Optum-Datenbank, die von 2008 bis 2016 durchgeführt wurde, ergab:
- Trotz der Klasse-1-Indikation für einen SAVR erhalten die meisten ssAR-Patient*innen innerhalb von einem Jahr keine Behandlung.12
- Der/die behandelnde Kardiolog*in war ein starker Einflussfaktor für die Wahrscheinlichkeit, einen SAVR zu erhalten, insbesondere bei Patient*innen mit verringerter LVEF.12
Eine bereinigte Analyse zeigte, dass bei Patient*innen, die sich einem SAVR unterzogen, ein um 62% geringeres 1-Jahres-Mortalitätsrisiko im Vergleich zu denjenigen Patient*innen bestand, die sich keiner Operation unterzogen.12
Das Herzteam baut auf Grundlage der von Ihnen geleisteten Behandlung auf
Alle Patient*innen mit schwerer Herzklappenerkrankung, bei denen eine Herzklappenintervention in Erwägung gezogen wird, sollten von einem multidisziplinären Team beurteilt werden, wobei die Beurteilung entweder mit einer Überweisung an oder einer Konsultation mit einem auf die Behandlung von Herzklappen spezialisierten oder übergreifenden Zentrum erfolgen sollte.